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Pipeline-Ticker-II 2018

Quelle: Nord Stream 2

30. Dezember

„Ich war noch nie ein aktiver Unterstützer von Nord Stream 2. Aber die Wahrheit ist, dass die Gaspipeline seit langem im Bau ist und nicht so leicht zu stoppen ist. Die Drohungen von Trump sind kein Grund dafür“, sagte jüngst im Dezember der für Haushaltsfragen zuständige EU-Kommissar Günther Oettinger gegenüber der deutschen Zeitschrift Spiegel. Der EU-Kommissar hält es auch für wichtig, dass der russische Gaskonzern Gazprom ein faires Abkommen über die weitere Nutzung der bestehenden Leitungen durch die Ukraine schließt.

16. Dezember

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier verteidigte laut Medien das Gasleitungsprojekt Nord Stream 2, solange vitale Interessen der Ukraine gewahrt blieben. „Ich persönlich bin der Auffassung, dass dieses Projekt dann verantwortet werden kann, wenn gleichzeitig die vitalen Interessen der Ukraine gewahrt bleiben“, sagte Altmaier. „Und zu diesen vitalen Interessen gehört, dass auch nach 2019 ein substanzieller Gastransit durch die Ukraine von Russland stattfindet.“

8. Dezember

„In Bezug auf Energietrassen: Ich habe dies bereits gesagt und angedeutet, dass wir bereit sind, große Energieinfrastrukturprojekte mit Griechenland umzusetzen. Dies gilt auch für die Möglichkeit, Südeuropa über Griechenland an Turkish Stream anzuschließen“, sagte der russische Präsident Wladimir Putin auf der Pressekonferenz mit dem griechischen Premier Alexis Tsipras am 7. Dezember 2018 in Moskau. Dies soll mit den türkischen Partnern besprochen werden. Es werde gerade eine Gasleitung von Griechenland nach Italien gebaut. Die Pipeline ist verlegt. Gas werde noch nicht durchgeleitet. Damit verwies Putin auf die Transadria-Gasleitung TAP, ohne diese ausdrücklich zu benennen. Ab 2020 soll die TAP bis zu 10 Milliarden Kubikmeter Gas aus Aserbaidschan über Griechenland, Albanien durch die Adria nach Süditalien transportieren können. Putin rechnet sich offensichtlich Chancen aus, hier auch russische Gasmengen von der Schwarzmeergasleitung Turkish Stream unterzubringen. Tsipras erklärte, dass die TAP zu 80 Prozent fertig gestellt sei. Griechenland begrüße unterschiedliche Lieferquellen. Zugleich sprach Tsipras von Widerstand gegen Turkish Stream vonseiten der Europäischen Kommission, die hier zweierlei Standards anlege.

6. Dezember

Nach dem Vorfall an der Meerenge von Kertsch, bei dem russische Militärschiffe ukrainische Marineschiffe wegen Grenzverletzung an der Durchfahrt hinderten und festsetzten, warnte ein hochrangiger Vertreter vom amerikanischen Außenministerium die Europäische Union vorm Bau der russischen Gasleitung Nord Stream 2 in der Ostsee. „Der Vorfall sollte alle europäischen Verbündeten daran erinnern, dass Nord Stream 2 eine schlechte Idee ist“, zitierten russische Medien den Vertreter. Je mehr Gas an der Ukraine dank dieser Gasleitung vorbeigeleitet werde, desto schwächer seien die Mittel zur Abschreckung der russischen militärischen Aggression.

1. Dezember

Die polnischen und dänischen Gasübertragungsnetzbetreiber Gaz-System und Energinet einigten sich auf den finalen Investitionsbeschluss zum Gasleitungsprojekt Baltic Pipe, teilten beide Unternehmen am 30. November 2018 mit. Damit verpflichteten sie sich, eine insgesamt 900 km lange Offshore- und Onshore-Gaspipeline zu bauen, die von norwegischen Gasvorkommen in der Nordsee über Dänemark und Schweden durch die Ostsee nach Polen führt und in beide Richtungen nutzbar sein soll. Die Transportkapazität ist auf 10 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr veranschlagt. Die Inbetriebnahme ist im Oktober 2022 geplant.

21. November

Griechenland ist russischen Agenturen zufolge daran interessiert, die Turkish-Stream-Gaspipeline bis an die türkisch-griechische Grenze zu verlängern. Dies soll eines der Themen sein, die während des Besuchs von Premierminister Alexis Tsipras am 7. Dezember 2018 in Moskau erörtert werden.

20. November

Der russische Präsident Wladimir feierte am 19. November 2018 in Istanbul mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan den Abschluss der Verlegung der Gasleitung Turkish Stream. Gemeinsam gaben sie das Kommando zum Verschweißen des Abschlussrohres für den zweiten Leitungsstrang, der anschließend verlegt wurde. Geplant ist, beide Leitungsstränge bis Ende 2019 in Betrieb zu nehmen. Putin rechnet mit einem zügigen Ablauf der Bauarbeiten auf dem türkischen Festland. Die Pipeline-Trasse im Schwarzen Meer erstreckt  sich auf 930 Kilometer von Anapa an der russischen Küste nach Kiyikoy am westtürkischen Bosporus. Zusammen verfügen beide Stränge über eine Transportkapazität von 31,5 Milliarden  Kubikmetern Gas im Jahr. Ein Strang soll den türkischen Markt versorgen. Der zweite Strang ist für Exporte über die Türkei in benachbarte Staaten in Süd und Südosteuropa vorgesehen.

17. November

In einem serbischen Zeitungsinterview äußerte der russische Außenminister Sergej Lawrow, dass Moskau mit der Verlegung der zwei Leitungsstränge von Turkish Stream im Schwarzen Meer zufrieden sei. Die zwei Leitungsstränge verfügen über eine Transportkapazität von jeweils 15,75 Milliarden Kubikmeter im Jahr. Der erste Strang ist für die Versorgung der türkischen Verbraucher bestimmt und der zweite für die Versorgung der Länder Süd- und Südosteuropas. 2019 soll der erste Strang der Gaspipeline fertiggestellt sein. Dann sollen die Gaslieferungen in die Türkei beginnen. „Derzeit werden verschiedene Möglichkeiten für die Fortsetzung der Gaspipeline in ganz Europa geprüft, darunter die Route Bulgarien, Serbien und Ungarn mit Zugang zum Gasverteilungszentrum im österreichischen Baumgarten“, so Lawrow. Moskau werde nach festen Zusagen der Europäischen Union bereit sein, dies voranzutreiben, damit dieses Projekt nicht das Schicksal von South Stream erleide.

„Wir werden gemeinsam daran arbeiten, um das Gasleitungsprojekt Nord Stream 2 zu stoppen, sicherte der US-amerikanische Außenminister Mike Pompeo sicherte seinem ukrainischen Amtskollegen Pawlo Klimkin in Washington am 16. November 2018 zu. Diese Gasleitung untergrabe die wirtschaftliche und strategische Sicherheit der Ukraine und berge die Gefahr, dass die Souveränität der europäischen Länder, die von russischem Gas abhängig sind, weiter untergraben wird. Sowohl Parlamentarier der Ukraine als auch des Europaparlamentes protestierten Medien zufolge in einem Brief an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen den Bau von Nord Stream 2.

14. November

200 Kilometer von der Gasleitung Nord Stream 2 seien bereits verlegt. Die Übrigen würden folgen, erklärte der Chef des russischen Gaskonzerns Gazprom Alexej Miller Medien zufolge auf die Drohungen aus den USA zum Ausbauprojekt in der Ostsee. „Wir haben noch nicht alle Instrumente eingesetzt, um das Projekt abzustoppen“, hatte zuvor der US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, am 13. November 2018 in Brüssel gedroht. Seien die Europäer verwundbar, seien dies auch die USA. „Wir möchten nicht, dass im Winter wegen einer Krise Gas ausfällt. Wir möchten nicht, dass die Europäer sich in dieser Situation befinden“, erklärte er in einem Vortrag. „Wenn die EU diese Logik nicht versteht, kann der US-Präsident viele andere Werkzeuge einsetzen, die uns zur Verfügung stehen. Ich werde sie jetzt nicht auflisten, um dieses Projekt zu stoppen“, so Sondland.

12. November

Der russische Präsident Wladimir Putin werde am 19. November 2018 in Istanbul an der Feier zur Beendigung der Verlegung der Gasleitung Turkish Stream im Schwarzen Meer teilnehmen, sagte sein Berater Jurij Uschakow russischen Agenturen zufolge. Turkish Stream besteht aus zwei Leitungssträngen, die je eine Transportkapazität von 15,75 Milliarden Kubikmeter Gas im Jähr aufweisen. Ein Leitungsstrang soll den türkischen Markt bedienen. Der andere Leitungsstrang ist für Exporte nach Süd- und Südosteuropa vorgesehen. Auf dem Treffen des ukrainischen Außenministers Pavlo Klimkin mit dem Energieminister der Vereinigten Staaten Rick Perry wurde indessen vereinbart, den gemeinsamen Anstrengungen zur Umsetzung des Projekts North Stream 2, das die Sicherheit und Stabilität der europäischen Energieversorgung beeinträchtigt, weiterhin entgegenzuwirken. Gegenüber Premier Wladimir Groisman betonte Perry, dass die Trump-Administration am Widerstand gegen Nord Stream 2 weiterhin festhalte. „Insbesondere die Bürger Europas, insbesondere die Bürger der Ukraine, sollten niemals Geiseln der Energiequellen aus einer Hand sein“, unterstrich er.

3. November

In Warschau sprachen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der polnische Ministerpräsident Mateusz Jakob Morawiecki auf ihrem Treffen am 2. November 2018 auch über Energie und Energiesicherheit. „Ich habe für die deutsche Seite erklärt, dass auch wir wissen, dass Diversifizierung wichtig ist. Deshalb wird Deutschland seine Pläne beschleunigen, ein LNG-Terminal in Deutschland zu installieren, um auch auf andere Energiequellen zurückgreifen zu können. Außerdem haben wir das gemeinsame Ziel, dass die Ukraine weiterhin als Transitland für russisches Erdgas wichtig bleibt, weil dies natürlich auch eine Sicherheitskomponente für die Ukraine darstellt“, stellte Merkel auf der Pressekonferenz hierzu heraus. Morawiecki betonte, dass es wichtig sei, die Stabilität der Ukraine zu erhalten und das insbesondere im Kontext von der Gasleitung Nord Stream 2, die die Ukraine vom Transit verdrängen könnte.

27. Oktober

1775 Kilometer und somit 95 Prozent seien von den beiden Strängen der Gasleitung Turkish Stream im Schwarzen Meer verlegt, informierte der russische Gaskonzern Gazprom am 26. Oktober 2018. Die Leitungstrasse erstreckt sich rund 900 Kilometer von der russischen Schwarzmeerküste an den westtürkischen Bosporus. Die Transportkapazität Leitungsstränge umfasst jeweils 15,75 Milliarden Kubikmeter im Jahr. Mit dem ersten Leitungsstrang sollen die russischen Gaslieferungen, die aktuell über die Ukraine in die Türkei transportiert werden, ersetzt werden. Der zweite Leitungsstrang ist für den Export nach Süd- und Südosteuropa vorgesehen. Die geplante Inbetriebnahme ist für Ende 2019 veranschlagt. Von der Gasleitung Kraft Sibiriens sind Gazprom zufolge sogar schon 95,5 Prozent, d.h. 2064 Kilometer, der 2200 Kilometer langen Trasse vom Gasfeld Tschajandinskoje in Jakutien bis an die ostchinesische Grenze fertig.

25. Oktober

Das deutsche Bundeskabinett prüft Medien zufolge Varianten zur Finanzierung eines Terminals für Flüssigerdgas LNG in Deutschland. „Wir sind der Meinung, dass die Diversifizierung im Bereich der Gasversorgung für die gesamte EU in der Zukunft zu einer sichereren Bereitstellung von Energieträgern zu einem wettbewerbsfähigen Preis beiträgt“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am 24. Oktober 2018. Private Investoren führten jetzt eine Prüfung für den Bau eines LNG-Terminals an verschiedenen Orten in Deutschland durch, „unter anderem in den Städten Brunsbüttel, Stade, Wilhelmshaven und Rostock. Die Regierung untersucht wiederum mögliche Finanzierungsoptionen im Rahmen des bestehenden Bundes-Programms.“ Auf die Frage, ob die Initiative für den LNG-Terminal-Bau mit dem Projekt Nord Stream 2 und möglichen Sanktionen der USA gegen dieses Projekt zusammenhänge, erklärte Seibert, dass es im Interesse Deutschlands und Europas sei, ausgehend von der Finanzierung der Infrastrukturen für den Gasimport diversifizierte zuverlässige und wettbewerbsfähige Energieträger zu beziehen. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung sei vorgesehen, dass Deutschland eine Basis für LNG-Infrastruktur werden soll. Daher würden private kommerzielle Initiativen im Bereich der deutschen Gaslogistik begrüßt.

22. Oktober

Ende 2022 soll erstes Gas vom Vorkommen Kowyktinskoje in der Irkustker Region in die Gasleitung Kraft Sibiriens eingespeist werden, informierte der russische Gaskonzern Gazprom zum Treffen zwischen Vorstandschef Alexej Miller und dem Irkutsker Gouverneure Sergej Lewtschenko am 19. Oktober 2018. In diesem Jahr erfolgten am Gasvorkommen Erkundungsbohrungen. Im nächsten Jahr sollen Produktionsbohrungen vorbereitet werden und die Bohrarbeiten beginnen. Kowyktinskoje verfügt über 2700 Milliarden Kubikmeter Gas und ist 800 Kilometer vom Gasfeld Tschajandinskoje in Ostsibirien entfernt. Beide Gasverkommen sind als Ressourcenbasis für die Transporte über Kraft Sibiriens ins rund 3000 Kilometer entfernte Blagoveschtschensk an der russisch-ostchinischen Grenze vorgesehen. Im Dezember 2019 soll Kraft Sibiriens erstes Gas nach China liefern. Über 90 Prozent sind von der Trasse mit einer Jahrestransportleistung von 38 Milliarden Kubikmeter Gas zwischen Tschajandinskoje und Blagoveschtschensk fertig gestellt.

19. Oktober

Der russische Premier Dmitri Medwedew traf am Rande des Europa-Asien-Gipfels in Brüssel die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie sprachen russischen Medien zufolge auch über die Umsetzung des Projektes Nord Stream 2. Erst kürzlich im Oktober veröffentlichte das Institut ewi Energy Research & Scenarios (ewi ER&S) eine aktuelle Studie, in der niedrige Gaspreise in der Europäischen Union durch Nord Stream 2 Preissenkungseffekte bei den europäischen Großhandelsstrompreisen bis zu 16 Prozent ermöglichen und Konsumenten in der EU dadurch um bis zu 35 Milliarden Euro entlasten würden. Die Studie führte das Institut im Auftrag des Projektbetreibers Nord Stream 2 durch.

9. Oktober

Beide Stränge der Gasleitung Turkish Stream mit einer Transportkapazität von je 31,5 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr könnten zum 1. Januar 2020 Gas liefern, erklärte der russische Energieminister Alexander Nowak in einem Fernsehinterview. Erst kürzlich äußerte Gazprom-Chef Alexej Miller, dass die Verlegung im Schwarzen Meer in zwei Monaten abgeschlossen sein soll. Der Weiterführung des zweites Leitungsstranges an Land über Bulgarien und Österreich hätten unter den möglichen Varianten Priorität, so Nowak

26. September

Die USA drängten Deutschland, sofort den Kurs zu ändern, um nicht „vollständig von russischen Energieressourcen abhängig zu sein“. Davor warnte US-Präsident Donald Trump Deutschland auf der 73. Sitzung der UN-Generalversammlung, teilte die russische Nachrichtenagentur Tass am 25. September 2018 mit. Trump begrüßte daher Staaten wie Polen, die den Bau der Ostseepipeline Nord Stream-2 ablehnten, um nicht länger von Russland abhängig zu sein.

24. September

Die deutsche Industrie will auf die Gaspipeline Nord Stream 2 nicht verzichten und stattdessen amerikanisches Flüssiggas kaufen. „Gas können wir auch durch Pipelines bekommen. Wir haben eine. Und wegen der Versorgungssicherheit plädiert die Wirtschaft für eine zweite Leitung“, sagte Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Wirtschaft, der Süddeutschen Zeitung. Eine Verbindung zwischen dieser Leitung und Flüssiggas aus den USA ganz im Sinn von US-Präsident Donald Trump lehnt Kempf ab: „Ich habe aber ein großes Problem, wenn sich ein dritter Staat in unsere Energieversorgung einmischt. Ob das Sanktionen sind oder Argumente wie: Was braucht ihr eine zweite Leitung, kauft mein Gas. Es muss einem Staat genauso wie einem Unternehmen selbst überlassen sein zu sagen, ob es eine zweite Quelle geben soll“. Außerdem müsse der Preis für amerikanisches LNG in Deutschland stimmen. „Dass der Preis der Erzeugung niedrig ist, heißt gar nichts. Das Gas muss ja auch über den Atlantik kommen. Von selber fliegt das nicht. Für den Transport muss es flüssig und dann wieder gasförmig werden. Dann sind wir bei den Themen Preis und Versorgungssicherheit“. Russland signalisierte zuvor, den Ausbau in der Ostsee auch allein finanzieren zu können.

19. September

Die Vereinigten Staaten planten, keine Sanktionen gegen Unternehmen einzuführen, die am Bau der Gasleitung Nord Stream 2 beteiligt sind, erklärte US-Präsident Donald Trump nach seinem Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda im Weißen Haus. „Wir planen nicht, dies zu tun“, zitierte die russische Nachrichtenagentur TASS den US-Präsidenten. „Wir denken nur, dass das deutsche Volk leider Milliarden an Dollar pro Jahr für Energieressourcen aus der Russischen Föderation bezahlt. Und ich kann Ihnen versichern, dass das dem deutschen Volk nicht gefällt.“ Duda hofft indessen weiter, dass Trump den Bau von Nord Stream 2 mit einem dementsprechenden Beschluss noch stoppt. Darüber sprach er nach seinem Treffen mit Trump im polnischen Fernsehen. Dies sei auch zum Nutzen der USA, die Flüssigerdgas LNG nach Europa exportieren wollen.

18. September

Auch nach den Gesprächen zwischen dem russischen Energieminister Alexander Nowak und seinem amerikanischen Amtskollegen Rick Perry in Moskau sind neue Sanktionen gegen das Gasleitungsprojekt Nord Stream 2 nicht vom Tisch. Perry hält sie für wahrscheinlich, ließ er in einem Interview mit der russischen Wirtschaftszeitung Kommersant am 17. September wissen. Dreh- und Angelpunkt sei der Transit über die Ukraine. Außerdem wollten die Mitglieder der Europäischen Union mehrheitlich Alternativen zu Nord Stream 2, ob dies Flüssigerdgas aus den USA oder Gaslieferungen aus Aserbaidschan über den Südlichen Gaskorridor sei.

11. September

Gazprom müsse noch 40 Kilometer Rohrlänge von der Gasleitung Kraft Sibiriens verschweißen, sagte Gazprom-Vorstandsvize Vitaly Markelov im Rahmen des Eastern Economic Forum auf der Insel Russkij vor der Küste von Vladivostok. Kürzlich am 5. September berichtete Gazprom, dass 2010 Kilometer Rohrelänge verschweißt und von Jakutien bis zur russisch-chinesischen Grenze verlegt wurden, was 93 Prozent der gesamten Leitungstrasse entspricht.

6. September

Das Pipeline-Verlegeschiff Solitäre von der Schweizer Allseas Gruppe startete mit der Verlegung der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 im Finnischen Meerbusen, teilte die Schweizer Gazprom-Pipeline-Tochter Nord Stream 2 am 5. September mit. Vor dem Beginn der Rohrverlegung sei das Schiff nach internationalen Standards ausgerüstet worden und durchlief Tests. Unterschiedliche Baubedingungen einschließlich insbesondere Umweltanforderungen gelte es zu berücksichtigen. Daher verwende die Solitaire beispielsweise ein System zur dynamischen Positionierung des Schiffes ohne Anker. Im ökologisch sensiblen Finnischen Meerbusen berühre folglich nur die Pipeline den Meeresboden.

Derweil formiert sich in Schweden Widerstand gegen die laufenden Bauarbeiten in der Ostsee. Alle schwedischen Parlamentsparteien plädierten für einen Baustopp der Gasleitung Nord Stream 2, berichtete Schwedens lokale Radiostation Sveriges am 5. September 2018. In einer Befragung, ob die Europäische Union gegen dieses Projekt einschreiten solle, bejahten dies die befragten Parlamentarier der unterschiedlichen Parteien eindeutig. Mehrere Gründe sprächen gegen die neue Gasleitung in der Ostsee. So wolle die EU den Anteil der erneuerbaren Energien erhöhen. Die Abhängigkeit von fossilem Gas führe jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Darüber hinaus gehe es um die Sicherheitspolitik. Die schwedischen Parteien wollten keine verstärkte russische Aktivität in der Nähe der schwedischen Küste sehen. Lars Adaktusson ist EU-Abgeordneter für die Christdemokraten und erklärte. „Russland respektiert das internationale Recht nicht. Wir haben das in Georgien gesehen, in der Ukraine und auf der Halbinsel Krim. Daher ist es wichtig, andere Wege zu finden, um die Stromerzeugung zu sichern, als von Russland abhängig zu sein.“

27. August

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merke würdigte auf ihrem Besuch bei Präsident Ilham Alijew am 25. August 2018 den Südlichen Gaskorridor. „Aserbaidschan sei ein wichtiger Faktor für die Europäische Union zur Diversifizierung der Energiebezugsquellen. „Deshalb ist die Eröffnung des südlichen Korridors eine gute Botschaft für die Energieversorgung der Europäischen Union“, brachte es Merkel auf der gemeinsamen Presskonferenz in Baku auf den Punkt.  Die Arbeiten am Südlichen Gaskorridor liefen planmäßig, erklärte Alijew. Das Projekt bestehe aus vier Säulen: der Erschließung des Gasfeldes Shah Deniz in der zweiten Ausbaustufe, der Südkaukasus-Gaspipeline, die von Aserbaidschan über Georgien an die türkische Grenze führt, der TANAP, die aserbaidschanisches Erdgas in die Türkei befördert und der Transadria-Pipleine TAP, die 2020 den Betriebsaufnehmen soll. Alle anderen drei Bestandteile seien abgeschlossen.  „Ich bin mir sicher, dass keine Probleme entstehen werden und dass wir zeitnah und fristgerecht das aserbaidschanische Erdgas durch die 3500 km lange Pipeline zum europäischen Gasmarkt bringen können“, so Alijew. Zum Bau einer Gasleitung durchs Kaspische Meer sagte er, dass jedes Land mehr Fracht über sein Territorium transportieren lasse wolle. Doch sollten an der Kaspigasleitung Besitzer von Gasverkommen Interesse  zeigen, und nicht die Transitländer hier Initiative zeigen. Als Besitzer von Gasvorkommen imitierte Aserbaidschan den Bau der 3500 Kilometer langen Gasleitung bis nach Italien und gab dafür große Summen aus.

23. August

Das Nord Stream-2-Projekt sei für Europa notwendig, weil der Gasverbrauch in den EU-Ländern steige und die eigenen Gasreserven sinken würden, sagte der russische Präsident Wladimir Putin nach den Gesprächen mit seinem finnischen Amtskollegen Sauli Niinisto in Sotschi am 22. August 2018.

20. August

Der deutsche Außenminister Heiko Maas erklärte auf seinem Besuch beim polnischen Amtskollegen Jacek Czaputowicz in Warschau, dass Deutschland die Befürchtungen Polens nicht teile. Das Projekt Nord Stream 2 führe nicht zu mehr Abhängigkeit von russischen Energielieferungen. Der polnische Außenminister wies darauf hin, dass „die polnische Position sich von der deutschen unterscheidet.“ Zwischen den Regierungen Deutschlands und der Vereinigten Staaten herrsche Streit. Für die Vertreter der US-Regierung sei Nord Stream-2 ein Instrument, mit dem Russland finanzielle Mittel erhalte, die zur Modernisierung der Armee und der Rüstungen verwendet werden, was die Sicherheit Europas und der Welt bedrohe, ergänzte Czaputowicz. Aus Sicht von Polen bedrohe die Gasleitung die Diversifizierung und bringe die Ukraine in eine sehr schwierige Lage.

„Aus meiner Sicht muss die Ukraine, auch wenn es Nord Stream 2 gibt, eine Rolle im Gastransit nach Europa spielen“, hatte die deutsche Bundeskanzlerin in ihrem Pressestatement zum Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Schloss Meseberg am 18. August 2018 bekräftigt. Der Bau deer Gasleitung Nord Stream 2 sei ein wirtschaftliches Projekt, die Lieferrouten diversifiziere und Transitrisiken minimiere, erklärte Putin. Sie verschließe nicht die Möglichkeit zum Transit von russischem Erdgas über die Ukraine. Für Russland sei der Transit traditionell. Hauptsache sei, dass dies den wirtschaftlichen Anforderungen entspricht.

14. August

Am 18. August 2018 wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Russlands Präsident Wladimir Putin in Berlin laut Medien auch über das Gasleitungsprojekt Nord Stream 2 sprechen. Der Projektgesellschaft Nord Stream 2 liegen derweil auch alle Genehmigungen aus Russland vor. Die Russische Umweltaufsichtsbehörde (Rosprirodnadzor) erteilte gemäß dem festgelegten Verfahren die Genehmigung für den Bau einer Unterwasser-Pipeline in den Hoheitsgewässern der Russischen Föderation erhalten. Diese umfasse einen Abschnitt von etwa 114 Kilometern in den russischen Hoheitsgewässern, teilte Nord Stream 2 mit. Die praktische Umsetzung des Projekts soll im Rahmen der neu erteilten Genehmigung in naher Zukunft beginnen. Im Juni 2018 hatte das russische Bauministerium eine Baugenehmigung für den Landabschnitt der Nord Stream 2-Pipeline erteilt. Jetzt steht nur noch die Baugenehmigung aus Dänemark aus.

Europa sollte indessen den Bau der Transadria-Gasleitung unterstützen, erklärte Meiden zufolge der Republikaner und US-Senator Devin Nunes. Diese Gasleitung sei das einzige Rezept, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Dadurch hörten die europäischen Länder, insbesondere Deutschland auf, den russischen Bären mit Geld zu versorgen.

10. August

Der Projektbetreiber Nord Stream 2 reichte in Dänemark seinen Antrag auf Genehmigung zur Alternativroute für die Gasleitung Nord Stream 2 ein. Die neue Route soll nicht durch dänische Hoheitsgewässer führen, sondern passiere sie nordwestlich von der Insel Bornholm und führe dort durch die ausschließliche Wirtschaftszone, in der internationales Meeresrecht gelte. Der Genehmigungsantrag von 2017 sei damit jedoch nicht außer Kraft, teilte Nord Stream 2 mit. Hier gehe es um die bevorzugte Route durch dänische Hoheitsgewässer südlich von Bornholm. Diese ist 36 Kilometer kürzer als die 175 Kilometer lange Alternativroute nordwestlich von Bornholm. Wie russische Agenturen berichteten, könne das Genehmigungsverfahren nach Worten der dänischen Vertreterin von Nord Stream 2, Makrele Dedopoulos, bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen. Demnach werde hier die Verlegung im zweiten Halbjahr 2019 erfolgen.

Die US-Senatoren Lindsey Graham (RS.C.), Bob Menendez (DN.J.), Cory Gardner (R-CO), Ben Cardin (D-MD), John McCain (R-AZ) und Jeanne Shaheen (DN.H.) stellten Anfang August 2018 das umfassende Gesetzgebungspaket Defending American Security from Kremlin Aggression Act of 2018 vor. Die hier enthaltenen Sanktionen und Maßnahmen sollen wirtschaftlichen, politischen und diplomatischen Druck auf die Russische Föderation ausüben als Reaktion auf die anhaltende Einmischung Russlands in US-Wahlen, bösartigen Einfluss in Syrien, Aggression auf der Krim und andere Aktivitäten. Das aktuelle Sanktionsregime habe Russland nicht davon abgehalten, sich 2018 in Wahlen einzumischen, sagte Senator Graham. „Unser Ziel ist es, den Status Quo zu ändern und erdrückende Sanktionen und andere Maßnahmen gegen Putins Russland aufzuerlegen, bis er aufhört, sich in den US-Wahlprozess einzumischen, Cyberangriffe auf die US-Infrastruktur zu stoppen, Russland aus der Ukraine zu entfernen und die Bemühungen um Chaos in Syrien zu beenden.“ Die Sanktionen und anderen Maßnahmen im Gesetzentwurf seien die härtesten, die jemals verhängt worden seien. Die russische Wirtschaftszeitung Kommersant veröffentlichte das Textdokument am 8. August 2018. Laut diesem Dokument soll gegen Personen, die in Energieprojekte von russischen staatlichen und halbstaatlichen Unternehmen außerhalb Russlands investieren, Sanktionen verhängt werden, wenn die Investitionssumme 250 Mio. US-Dollar Überschreitet. Uniper und OMV prüften, die beide das russische Gasleitungsprojekt Nord Stream 2 in der Ostsee mitfinanzieren, inwieweit sich die neuen Sanktionen auswirken könnten, berichtete hierzu jüngst der Kommersant. Die neuen Sanktionen gegen Russland wertete Premier Dmitri Medwedew russischen Agenturen zufolge als eine Erklärung zu einem Wirtschaftskrieg. Die USA seien daran interessiert, ihr verflüssigtes Erdgas an den europäischen Markt zu liefern. „Das ist eine Methode unlauteren Wettbewerbs“, ergänzte Medwedew.

9. August

Am 6. August 2018 setzte der amerikanische Präsident die Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft und verfügte im Beschluss in Section 10 die Ausnahme für das Projekt zum Bau des Südlichen Gaskorridors mit Bezug auf Section 603 (a) im Sanktionsgesetz vom 10. August 2012. Hier ist das Bauprojekt, das den Transport von Gas aus Aserbaidschan in die Türkei und nach Europa ermöglichen soll, als Ausnahmefall klar benannt.

8. August

Der zweite Strang von der Gasleitung Turkish Stream soll am 31. Dezember 2019 in Betrieb gehen, sagte der Minister für Energie und natürliche Ressourcen Fatih Dönmez. Dieses Datum nannte der russische Gaskonzern Gazprom. Die Verlegung des ersten Stranges sei abgeschlossen. Er erstrecke sich auf 930 Kilometer Länge. Jetzt liefen Bauarbeiten auf dem türkischen Festland. Gazprom setze zugleich die Verlegung des zweiten Leitungsstranges im Schwarzen Meer fort. Etwa 50 Prozent seien bereits verlegt. Anfang August hatte Bulgarien im Südosten des Landes an der türkischen Grenze eine 20 Kilometer lange Pipeline als Ergänzung zur bestehenden Gasleitung, die über die Ukraine und Bulgarien in die Türkei führt, fertig gestellt. Dadurch erhöht sich die jährliche Durchleitungskapazität von Bulgarien in die Türkei von 14 auf 15,7 Milliarden Kubikmeter Gas. Diese neue Pipeline kann dazu auch für Lieferungen von der Türkei nach Bulgarien genutzt werden. Bulgarien will auf diesem Weg, Gas aus Aserbaidschan über den Südlichen Gaskorridor und aus Russland über Turkish Stream beziehen.

7. August

Die Verlegung des erstes Stranges von der Gasleitung Nord Stream 2 startete in Deutschland Ende Juli 2018, erklärte Christopher Delbrück, Finanzvorstand von Uniper, russischen Agenturen zufolge in einer Telefonkonferenz. Uniper gehört wie OMV, Shell, Engie und Wintershall zu den europäischen Unternehmen, die den Leitungsausbau in der Ostsee finanziell unterstützen. Bis Ende 2019 soll sich die Durchleitungskapazität von russischem Erdgas auf 110 Milliarden Kubikmeter Gas verdoppeln. Hiergegen richtet sich der Gesetzentwurf zu Sanktionen gegen diese fünf Unternehmen, den US-Senator John Barroso am 20. Juli 2018 im Senat einbrachte. Dies Sanktionen könnten den Bau von Nord Stream 2 stoppen, zeigte sich jüngst Anfang August der Handelsdirektor des ukrainischen Gasversorgers Naftogaz, Juri Witrenko, in einem Medieninterview überzeugt.

Quelle: Nord Stream 2 AG / Axel Schmidt

„Das Spezialschiff Castoro 10 hat heute im Greifswalder Bodden die vorbereitenden Arbeiten für die spätere Pipelineverlegung für das Nord Stream 2-Projekt aufgenommen“, teilte der Projektbetreiber Nord Stream 2 zuvor am 25. Juli 2018 mit. An Bord des Spezialbauschiffes werden Rohre zusammengeschweißt, die durch zwei Mikrotunnel mit einer Hochleistungswinde an Land gezogen werden. Die Verlegung der Rohre durch Mikrotunnel soll die Auswirkungen der Arbeiten auf sensible Gebiete wie Flachwasserbereich, Strand, Düne und Küstenwald begrenzt halten und die Kreuzung bestehender Infrastruktur, einschließlich Gas- und Versorgungsleitungen, Lärmschutzwall sowie Straße und Bahngleis, die zum Hafen führen, ermöglichen.

2. August

Der Projektbetreiber Nord Stream 2 benötige zum Bau der geplanten zweiten Ostseegasleitung keine Genehmigung aus Dänemark, weil er eine Alternativroute zu gleichen Kosten erarbeitet habe, erklärte Manfred Leitner, Vorstandsmitglied für den Bereich Downstream beim Österreichischen Mineralölkonzern OMV, laut Medien auf der Pressekonferenz zu den Konzernergebnissen im zweiten Quartal. OMV gehört zu den fünf europäischen Unternehmen, die den Ausbau in der Ostsee mitfinanzieren und gegen die die USA per Gesetz Sanktionen verhängen wollen. OMV-Vorstandschef Rainer Seele betonte, dass die Europäische Union keine neuen Terminals zum Import von Flüssigerdgas  (LNG) aus den USA benötige. Im Juli hatten sich US-Präsdient Donald Trump und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker darüber verständigt, dass die EU mehr LNG aus den USA importieren wolle, um Lieferbezüge zu diversifizieren. Ende Juli sprach Trump sprachdavon, dass Europa plane, 9 bis 11 neue Importterminals zu bauen.

20. Juli

Der russische Energieminister Alexander Nowak nannte den Gesetzentwurf zu Sanktionen gegen die Investoren des Gasleitungsprojektes Nord Stream 2 absurd. Solch ein Gesetz setze alle Marktregeln außer Kraft, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass den Minister. Am 18. Juli 2018 präsentierte John Barrosso, Senator vom Bundesstaat Wyoming, im US-Senat den betreffenden Gesetzentwurf und monierte: „Länder wie Deutschland sollten die Menge an Erdgas, die sie von Russland kaufen, reduzieren und nicht erhöhen.“ Mit der Nord-Stream-2-Pipeline erhöhe sich „die Menge an Erdgas, die Deutschland von Russland kaufen wird.“ Über die Hälfte des Erdgas beziehe Deutschland bereits aus Russland. Mit dieser Pipeline werde sich das Volumen weiter erhöhen, und Russland bekomme mehr Einfluss auf Deutschland. Deutschland und andere Länder seien Mitglieder der NATO und wollten doch vorm Aggressor Russland geschützt werden. US-Präsident Donald erklärte auf dem Treffen mit dem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Helsinki, dass die USA mit Nord Stream 2 mit Lieferungen von Flüssigerdgas LNG in den Wettbewerb treten werde. Seine Vorwürfe gegenüber Deutschland zum NATO-Gipfel, die Barrosso aufgriff und erneut bekräftige, wiederholte Trump in Helsinki nicht.

17. Juli

Nach seinem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Helsinki erkannte Präsident Donald Trump Deutschlands Recht, sich am Projekt der Gasleitung Nord Stream 2 zu beteiligen, in einem Interview mit Fox News an. Dies sei Deutschlands Wahl. Doch künftig sei es schwierig, Mitglied in der NATO zu sein. Putin bekräftigte zuvor in der gemeinsamen Presskonferenz in Helsinki am 16. Juli 2018 Russlands Bereitschaft, den Gastransit über die Ukraine nach dem Auslaufen des Vertrages 2019 beizubehalten.

16. Juli

Kremlsprecher Dmitri Peskow erwartet nicht, dass die Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump auf ihrem Treffen in Helsinki die Gasleitung Nord Stream 2  auf die Tagesordnung setzen. Die jüngsten Äußerungen zum Projekt von Trump lösten Besorgnis aus. Doch handle es sich um ein internationales Projekt, an dem sich nicht nur russische und deutsche Unternehmen beteiligten, erklärte Peskow in einem Medieninterview.

13. Juli

Der Vizepräsident der Europäischen Kommission Maros Sefcovic rief die USA auf, keine Sanktionen gegen Unternehmen wegen der Gasleitung Nord Stream 2 zu verhängen. „Wir sollten Gespräche führen und unser Handeln abstimmen, so wie es in der Vergangenheit war“, so Sefcovic laut russischer Nachrichtenagentur Ria Novosti auf der Pressekonferenz zum EU-USA Energierat.

12. Juli

Unternehmen, die an der Gasleitung Nord Stream 2 und anderen Exportgasleitungen Russlands mitarbeiten, drohten Sanktionen, erklärte ein Sprecher des Außenministeriums der USA laut Agenturen. Pipeline-Dollar für Russland hält Präsident Donald Trump für unakzeptabel, ließ er auf Twitter wissen. Seit seinem letzten Besuch hätten die Europäer zusätzliche Milliarden in den Verteidigungshaushalt der NATO eingezahlt, aber nicht genug. Die USA zahlten zu viel. Die Grenzen der Europäer seien schlecht.

11. Juli

„Deutschland zahlt an Russland jährlich Milliarden von Dollar, und wir verteidigen dieses Land vor Russland, sie bauen eine Gaspipeline, deren Ziel es ist, Milliarden von Dollars an die Staatskasse zu zahlen. Ich halte das für völlig inakzeptabel“, erklärte der amerikanische Präsident Donald Trump Medien zufolge auf einem Arbeitstreffen mit dem Generalsekretär der NATO Jens Stoltenberg vorm NATO-Gipfel in Brüssel. Außerdem arbeite der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder für die russische Projektgesellschaft. „Deutschland hätte das nicht zulassen dürfen. Deutschland wird komplett von Russland kontrolliert“, ergänzte Trump. Für die NATO wende Deutschland indessen lediglich mehr als 1 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt auf. Deutschland könne eine eigenständige Politik mache, hielt dem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einem Gespräch mit Trump entgegen. „Wir stellen den größten Teil unserer militärischen Fähigkeiten in den Dienst der Nato. Und wir sind bis heute sehr stark in Afghanistan engagiert. Und damit verteidigen wir auch die Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika.“ Der estnische Premier Jüri Ratas hält Deutschland laut estnischen Medien für einen starken Bündnispartner in der NATO, versteht aber nicht, warum Nord Stream 2 benötigt wird, wenn die Kapazität von Nord Stream 1 nicht genutzt wird.“

10. Juli

Auf dem Gipfel zwischen der Europäischen Union und der Ukraine am 9. Juli 2018 in Brüssel forderte der ukrainische Präsident Pjotr Petroschenko erneut den Stopp des russischen Gasleitungsprojektes Nord Stream 2 in der Ostsee. Es sei kein wirtschaftliches Projekt, sondern es soll die Ukraine schwächen. Petroschenko rief die EU auf, einen gemeinsamen Ansatz zu erarbeiten, um dieses Projekt zu stoppen. Gegen das Projekt sind ebenso Polen, Litauen und Lettland. Die Umsetzung des Projektes werde der Ukraine einen Verlust in Höhe von fast 3 Milliarden US-Dollar im Staatshaushalt bescheren, erklärte Petroschenko. Ende 2019 läuft der Transitvertrag zwischen dem russischen Gaskonzern Gazprom und dem ukrainischen Gasversorger Naftogaz aus. Wie es danach mit dem Gastransit weitergeht, soll am 17. Juli 2018 in Berlin zwischen Russland und Ukraine unter Vermittlung der Europäischen Kommission erörtert werden.

6. Juli

Nach Modellrechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW Berlin ist die geplante Ostseepipeline Nord Stream 2 zur Sicherung der Erdgasversorgung unnötig. Deutschland und Europa verfügten bereits über ein gut ausgebautes Netzwerk von Pipelines und Lieferregionen, das weiter diversifiziert und darüber hinaus im Bedarfsfall durch Flüssiggaslieferungen ergänzt werden könne, informierte hierzu das DIW.

Quelle: DIW

„Die Erdgasversorgung ist sicher. Dank einer gut entwickelten Infrastruktur und einer Vielfalt an Lieferländern kann und wird es keine Versorgungsengpässe geben. Selbst ein unwahrscheinlicher Totalausfall der russischen Erdgaslieferungen könnte durch alternative Bezugsquellen und Effizienzsteigerungen ausgeglichen werden. Zudem zeigen Szenarien, dass der Erdgasbedarf eher zurückgeht“, sagte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert.

5. Juli

Die Europäische Bank für Rekonstruktion und Entwicklung EBRD billigte zum Bau der Transadriagasleitung TAP einen Kredit in Höhe von 500 Millionen Euro, teilte die Bank am 4. Juli 2018 mit. Die TAP ist die Anschlussgasleitung zum Weitertransport von 10 Milliarden Kubikmeter Gas aus Aserbaidschan über die Südkaukasusgasleitung und die transanatolische Pipeline quer durch die Türkei, die im Juni 2018 in Betrieb ging. Die 878 Kilometer lange Leitungstrasse führt von der türkisch-griechischen Grenze über Albanien und die Adria nach Italien. Das erste Gas soll die TAP 2020 transportieren. Die Baukosten liegen bei 4,5 Milliarden Euro. Insgesamt umfassen die Investitionen in den Südlichen Gaskorridor einschließlich die Erschließung des Gasfeldes Schah Deniz im Kaspischen Meer und den über 3500 Kilometer langen Leitungskorridor 40 Milliarden US-Dollar.

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