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Polen setzt auf Flüssigerdgas aus den USA

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Bildquelle: Russischer Kreml

Im Juni 2017 legte der erste Tanker mit Flüssigerdgas LNG aus den USA am Importterminal von Swinemünde an der polnischen Ostseeküste an. Nun hofft Polen auf einen langfristigen Liefervertrag.  Das machte der polnische Präsident Andrzej Duda zum Besuch des amerikanischen Amtskollegen Donald Trump am 6. Juli 2017 deutlich: „Ich hoffe, dass bald ein Liefervertrag für LNG aus den USA unterzeichnet wird.“ Das werde den Beginn der Diversifizierung für Lieferungen dieses wichtigen Rohstoffes nach Polen markieren. Bei der ersten Schiffslieferung aus den USA nach Swinemünde habe es keine Hindernisse gegeben, so dass nun der Weg für Verträge frei sei, so Duda. In Swinemünde können im Jahr 5 Milliarden Kubikmeter Gas umgeschlagen werden.

Flüssigerdgas als Ersatz für russisches Gas

Im letzten Jahr verbrauchte Polen nach Zahlen des letzten BP tatistical Review of World Energy rund 16,7 Milliarden Kubikmeter Gas und importierte davon aus Russland 10,2 Milliarden Kubikmeter Gas. Der Liefervertrag mit dem russischen Gaslieferanten Gazprom läuft noch bis 2022. Bis dahin will Polen Möglichkeiten wie etwa LNG-Importe aus den USA erschließen. Auch norwegisches Erdgas steht dabei auf der Liste. So plant der polnische Gasnetzbetreiber GAZ-SYSTEM mit Dänemarks Energinet.dk den bau der Baltic Pipe, die Polen und Dänemark an das norwegische Gasnetz anschließen soll. Die Transportkapazität ist auf 10 Milliarden Kubikmeter Gas veranschlagt. Die Fertigstellung der Gasleitung ist für Ende 2022 vorgesehen. 3 Milliarden Kubikmeter Gas sollen im Jahr von Polen nach Dänemark transportiert werden können. Diese Pläne sind Teil des Baltic Energy Market Interconnection Plan BEMIP Gas Regional Investment Plan 2017, den das europäische Netzwerk der Gasnetzbetreiber Entsog im Juni 2017 veröffentlichte.

Flüssigerdgas teurer als Pipelinegas

Auf der abschließenden Pressekonferenz zum G20-Gipfel in Hamburg erklärte der russische Präsident Wladimir Putin am 8. Juli 2017, dass sein amerikanischer Amtskollege Donald Trump ihm im Gespräch sagte, dass er für einen offenen und fairen Wettbewerb eintrete. Ein offener und fairer Wettbewerb ist Putin recht, solange keine voreingenommene Politik mitmischt. Doch bislang sei es ein offensichtlicher Fakt, dass jeder Spezialist bestätige, dass die Kosten für die Produktion und Lieferung von LNG aus den USA höher seien als für russisches LNG und sich nicht mit Kosten im Pipelinetransport vergleichen ließen. „Wir haben keine Zweifel, dass wir darin absolute Wettbewerbsvorteile haben“, so Putin.

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